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Mittwoch, 14. Mai 2014

Gearmentalität – Du bist, was Du schleppst

giphnoin[4]

Hallo zusammen, zum Start eine Frage: Was haben ein römischer Legionär am Hadrians Wall, ein Angelsächsischer Huscarl bei Hastings, ein Schütze der 95th Rifles bei Waterloo und ein Royal Marine in Helmand gemeinsam: Die Waffen haben sich weiterentwickelt, aber die Ausrüstung wiegt immer noch das selbe! Die größte Herausforderung moderner Ausrüstung ist nicht die Beschaffung der Ausrüstung, sondern der Transport. Durch geschickte Selektion kann man hier den Tücken aber ein Schnippchen schlagen.

Auswahl
Das wichtigste ist, Ausrüstung sinnvoll auszuwählen. Was aber ist sinnvoll? Ein Weg, den ich hier vorstellen möchte ist: Fokus auf Improvisation und beziehen von Ressourcen vor Ort. Was heißt das nun genau? Ganz einfach, das Ziel ist, möglichst viel der benötigten Ressourcen "on site" zu beziehen. Jeder hat sich schon mal Zeltstangen aus Holz gemacht oder Zelthaken geschnitzt. Aber auch die Maßnahme Wasser nicht von Deutschland nach Slowenien zu karren gehört dazu. Dazu gehört aber, die Ausrüstung richtig zu planen. Zum Beispiel habe ich, in Arealen wo die Landkarte Wasserläufe anzeigt, nur wenig Wasserflaschen, dafür aber einen Wasserfilter mit. Sich Handwerkzeug vor Ort zu machen (was sich zu 95% auf Holzarbeiten beschränkt), setzt gutes Werkzeug voraus. Ein kleines Schnitzmesser und eine Faltsäge ist hier besser geeignet als eine Machete. Die Fähigkeit Ausrüstung zu reparieren versetzt einen in die Lage, Ersatzausrüstung daheim zu lassen.

Dedizierte Ausrüstung
Ein weiterer Punkt, der immens wichtig ist: Ausrüstung MUSS auf die Situation zugeschnitten sein! Der Universalschlafsack für 4 Jahreszeiten (im Sommer bei 15° Tiefsttemperatur), das 1-4 Mann Kochgeschirr (auf der Tagestour), der Klappspaten (im Hochgebirge), sie alle machen das Paket schwer, und werden nicht gebraucht. Auch banale Sachen, wie Waschzeug lassen sich minimieren. Die Universalseife (für Kopf, Gesicht und Körper) kombiniert mit einem Microfaserhandtuch und einer kleinen Zahnbürste, mit einer kleinen Tube Zahncreme, anstelle dem schnellen Griff in den heimischen Spiegelschrank (und zu Badetuch und Rasierköfferchen) spart Platz. Ein Set aus Fleeceinlett, leichtem Schlafsack und gemäßigten Schafsack lässt sich mit einem Biwaksack zu allen Jahreszeiten kombinieren.

Fazit: Nehmt mit, was ihr WIRKLICH braucht, und nur das! Und die Ausrüstung muss fertig sein! Wenn zur Hose gegriffen wird, sollte der Riggersbelt schon dran sein, etc...

Umdenken beim planen und packen
Wichtig ist, sich davon zu lösen, das packen mit dem Gedanken "Was nehme ich mit" zu beginnen! Viel sinnvoller ist es, vorher zu überlegen wohin man geht und was auf einen zukommt. Die Packliste sollte also nicht so aussehen:
- US Tarp
- BW Schlafsack
- etc...

Da kommt wieder massig Kram mit, den man nicht braucht. Macht euch eine Bedarfsliste! Also klärt ein paar Tage vorher ab:
- Welches Wetter kann auf mich zukommen?
- Welche Ressourcen habe ich vor Ort?
- Was erwartet mich?

Dann macht eure Liste:
- Was trage ich an den Füssen?
- Welche Oberbekleidung nehme ich mit?
- Was brauche ich als Wetterschutz?
- Was trage ich auf dem Kopf wenn... (es regnet, kalt wird)?
- Worin schlafe ich, (was) brauche ich (als) Wetterschutz?
- Was esse ich, was brauche ich zur Zubereitung?
- etc...

Wenn ihr diese Liste fertig habt: Schaut durch, was davon redundant ist. Regenponcho und Tarp? Eins weg!
Und so macht ihr euer Gepäck und somit auch das Leben leichter!

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