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Dienstag, 25. März 2014

Das perfekte Messer – oder “Ein Messer ist besser als kein Messer!”

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Das perfekte Messer werde ich euch auch nicht zeigen können. Sorry! Aber eventuell kann ich euch helfen, die Suche zu beschleunigen oder eurer Suche zu einem abrupten Halt verhelfen, wenn ihr merkt, dass Ihr gar nicht mehr suchen müsst?  Denn in den Mythos Messer wird mehr interpretiert und investiert, als in alles andere im Hobby. Warum? Ich weiß es nicht - und es soll auch nicht das Thema sein!

Eine einfache Faustregel ist: "Das schlechteste Messer, ist das, das Du brauchst aber nicht hast, das beste Messer ist das, das Du hast, wenn Du es brauchst!". Oder kürzer ausgedrückt: "Ein Messer, ist besser als kein Messer!".
Wie wählt man nun das eine aus? Eigentlich ganz einfach, man nimmt es in die Hand. Will man es nicht mehr weg legen, ist die Chance gut, dass man damit glücklich wird. Natürlich gibt es auch nüchterne Faktoren, wie die Härtung, Stahlsorte, Rostanfälligkeit ja/nein, etc. Aber das ist auch bald wieder eine Glaubensfrage, denn der eine schwört auf (rostenden) Carbonstahl, der nächste auf (rostfreiene) SV30 und wieder der nächste findet generell alles mit Plastikgriffen doof, egal wie das Material verarbeitet ist!  Die nüchternen Fakten beim Messerkauf werde ich demnächst thematisieren, für heute geht es aber nach wie vor um die Einstellung.

Das wichtigste ist, zu realisieren was ein Messer ist: Ein Schneidwerkzeug. Es ist keine Axt, keine Schaufel, kein Brecheisen und keine Lanzenspitze. Man kann sicher all diese Funktionen mit einem Messer, irgendwie, mehr schlecht als recht, substituieren, aber es ist nicht dafür gedacht. Haben wir das Messer auf seine Haupteigenschaft reduziert (Gott, was sind wir oberflächlich...), stellen wir fest, dass sich plötzlich viele Fragen nicht mehr stellen. Wir müssen nicht mehr bewerten ob das Messer hacken, graben oder hebeln kann, wie man es an einem Speerschaft befestigt, etc.

Ein weiteres Argument, was wir uns vor Augen führen müssen ist: Die Welt wurde mit Mora Messern und IKEA Metzgermessern erschlossen! Nein, ich bin nicht durchgeknallt. Über hunderte von Jahren waren Steckangelmesser (Messer, bei denen ein dünner, nagelartiger Ansatz an der Klinge zu ca 3/4 in einen Holz-oder-Horngriff getrieben wird) das gebräuchliche Werkzeug, teilweise sogar für wuchtige Hiebmesser. Selbst im letzten Jahrhundert wurden viele Forstwerkzeuge mit Steckangel realisiert. Die Fixierung auf Vollerlbauweise (der Ansatz der Klinge in den Griff folgt der Griff-Form auf voller Länge und Breite) ist ein eher moderner Ansatz. Und auch die sogenannten "Bowie Messer" entstanden aus den Trappermessern - billigen Fleischermessern der Hudson Bay Company - aus relativ weichem Stahl, der unzerstörbar, leicht zu schärfen und billig in der Herstellung war.

Diese offensichtliche Ignoranz gegenüber der Qualität der Messer, ihrer Bauweise und Auswahl der Materialien hat offensichtlich nicht zum Untergang der menschlichen Rasse geführt. Dann sollte es uns doch auch nicht zu sehr grämen, ob wir mit dem optimalen Schneidwerkzeug in die Natur ziehen. Es sollte wichtiger sein, dass wir mit (irgend-) einem Schneidwerkzeug IN DIE NATUR ziehen!

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