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Mittwoch, 26. März 2014

Allerwelts Survival - oder: Der kleine Worst Case, mit Herz und Musik!

IMG_7619Wir müssen uns vorbereiten! Auf was? Da frägst Du noch? Auf alles! Flugzeugabsturz, Zombies, Annexion des Oktoberfestes durch pro-fränkische Kräfte, den 36h Schreinemakers Marathon auf RTL-X. Egal, Hauptsache vorbereiten! Klingt hysterisch? Ist es auch! Gratulation und danke fürs denken!

Auch wenn ich der Meinung bin, dass Vorbereitung auf alle Eventualitäten das A und O ist, muss ich auch sagen, dass das Ganze so geschehen muss, dass die häufigsten und somit realistischsten Szenarios priorisiert werden müssen. Natürlich macht es Sinn, Bärenspray in Kanada dabei zu haben - die häufigste Todesursache bleibt dennoch erfrieren, ertrinken und evtl. Sturz aus großer Höhe. Daher ist es weitaus gefährlicher, eine billige Schwimmweste einzukaufen oder die Rettungsdecke zu vergessen, als das Bärenspray zu vergessen. 

Und dieses Phänomen ist weder neu noch selten. Überprüft es selbst: Habt ihr in eurem Survivalkit ein Angelset, damit ihr "im Notfall" essen fangen könnt? Ja? Habt ihr auch einen Heissklebestifft, um Schuhe abzudichten, euer Tarp zu flicken und eure Regenjacke zu reparieren? Nein? Wie oft habt ihr eine Tour abbrechen müssen, weil euch das Essen ausging? Wie oft war die Tour in Gefahr, weil das Zelt undicht wurde? Willkommen in der Welt der verschobenen Prioritäten.

Das realistische Survival ist der  Wetterumsturz bei der 8h Bergtour. Das Gewitter, 30min nachdem man die Baumgrenze verlassen und 30min bevor man die Hütte erreicht hat. Der verstauchte Knöchel im Naturschutzgebiet. Der Wadenkrampf auf dem Naturlehrpfad.  Die Mittel, um dem zu begegnen sind weder cool noch teuer. Aber es sollte nicht weniger Sorgfalt auf sie verwendet werden, als auf die "großen Survivalsituationen"! Ein Notbiwaksack im Tagesrucksack, ein billiges Ersatz Handy, eine Regenjacke "die man doch bei dem Wetter gar nicht braucht" oder auch der 5 Cent Heissklebestift - sie alle können die wichtigen Unterschied machen und verhindern dass sich eine Lappalie in einen echten Worst Case verwandelt - bei dem Herzen brechen und Trauermusik gespielt wird!

Wenn ihr eure Ausrüstung plant, plant sie realistisch. Irgendwann werdet ihr auf einem Hügel sitzen, dem Gewitter, das keiner vorhergesagt hat, nachschauen und euch sagen "Hat sich doch gelohnt, die 100g mehr dabei zu haben” - und eure Tour fortsetzen, als wär nix gewesen!

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